Abstract
In den letzten Jahren wurde die Aufmerksamkeit der Otologen auf die Radikaloperation vom äusseren Gehörgang gerichtet. Man wollte durch diese Methode den operativen Eingriff weniger traumatisierend gestalten. Wie aus verschiedenen Berichten hervorgeht, weist die endaurale Radikaloperation gegenüber der typischen Operation verschiedene Vorteile auf, wie: schnellere Heilung der Wunde (Lempert, Thiess), bessere Erhaltung der Ohrfunktion (Guns, Tumarkin), schonendere Behandlung der gesunden Weichteile (v. Eicken) und einen relativ hohen Prozentsatz der Vollepithelisierung der Wunde (Bockstein). Trotz sehr günstiger Ergebnisse, welche mit dieser Methode erreicht wurden, hat dieselbe noch keinesfalls eine allgemeine Verbreitung gefunden. Sie wird bis jetzt noch hauptsächlich von einzelnen, in ihr sehr geübten und auf sie speziell eingestellten Otologen betrieben. Wieich mich überzeugt habe, ist diese Methode noch nicht zum Allgemeingut des praktischen Hals-, Nasen- und Ohrenarztes geworden. Den Hauptgrund dieser Erscheinung muss man in den technischen Schwierigkeiten sehen, die bei der Ausführung der Radikaloperation vom äusseren Gehörgang aus auftreten. Dies ist auch der Hauptgrund, warum die Mehrheit die alte, gewohnte, übersichtlichere, typische Radikaloperation bevorzugt.