Abstract
Obschon die Giftpflanzen und ihre oft tödliche Wirkung den Menschen als solche schon seit Jahrtausenden bekannt sind, fordern sie jedes Jahr immer wieder ihre Opfer, namentlich unter Kindern und bei den Erwachsenen unter Pilzsuchern. Alle als Giftpflanzen bekannte Arten sind zwar nicht tödlich, können aber sehr schädliche Folgen zeitigen. In alten Schriften von vor hundert Jahren lesen wir schon die Warming von Hugo Sturm in einer Aufstellung der vorkommenden Arten eine noch für heute ebenso geltende Warnung: “Die erste Sorge für den Vergifteten muß darin bestehen, daß man einen Arzt zur Stelle holt. Wie manches Leben könnte erhalten bleiben, wenn nicht Aberglaube und Unverstand lieber bei Hirten und alten Weibern Rath gesucht hätte, anstatt zu einem Arzt seine Zuflucht zu nehmen. Ehe derselbe ankommt, kann jedoch auch schon durch Darreichung von gelinden Brechmitteln und recht schwarzem Kaffee (natürlich ohne Cichorie) oder Thee dem Kranken gedient werden. Auch sind Abkochungen von gerbstoff-haJtigen Substanzen (von Tannin, Galläpfeln, Eichen- oder Weidenrinde) sowie Essigwaschungen sehr zu empfehlen. Alles übrige muß dem Arzt über-lassen bleiben, da sonst mehr geschadet als genützt werden kann.”