Abstract
Ziele einer nachhaltigen, landwirtschaftlichen Bodennutzung sind, global gesehen, hohe und steigende Erträge je Flächeneinheit zur Sicherung der Ernährung der ständig wachsenden Weltbevölkerung und zur Produktion von Energie und Rohstoffen, bei gleichzeitiger Vermeidung von Umweltbelastungen durch Eintrag von Nähr- und Schadstoffen in das Grundwasser oder in die Atmosphäre. Auf der Grundlage der Ergebnisse zahlreicher Dauerfeldversuche wird der Einfluss des Ökologischen Landbaus (ÖL) und des Integrierten Landbaus (IL) auf Ertrag und Umwelt mit folgenden Ergebnissen verglichen: Bei Verzicht auf Mineraldüngung und chemischen Pflanzenschutz werden nur bis zu 70% des ökologisch und ökonomisch vertretbaren Höchstertrages, der mit der kombinierten organisch-mineralischen Düngung erzielt wird, erreicht. Damit werden für die Produktion gleicher Mengen an Nahrung über 40% mehr Fläche benötigt. Das Stickstoffregime ist mit dem Risiko größerer Verluste verbunden, die Kohlenstoffbilanzen fallen ungünstiger aus. Der IL bindet im Vergleich zum ÖL etwa eine t C/ha mehr aus der Atmosphäre. Backqualität und N-Gehalt des Getreides sind im ÖL vielfach unzureichend. Qualitätsvorteile sind nicht nachgewiesen. Die Bewertung unterschiedlicher Bewirtschaftungssysteme nach den "Kriterien Umweltgerechte Landwirtschaft (KUL)" oder dem Modell "Repro" gewährleistet eine ausreichend sichere Kontrolle und wird empfohlen.