Zusammenfassung
Im Internationalen Organischen Stickstoff-Dauerdüngungs-Versuch (IOSDV) am Standort Berlin-Dahlem wurden nach 20 Versuchsjahren chemische und physikalische Untersuchungen der organischen Bodensubstanz durchgeführt. Die langjährig differenzierte organisch-mineralische Düngung hat die Gehalte an organischem sowie heißwasserlöslichem Kohlenstoff und Gesamtstickstoff signifikant beeinflusst. Auf physikalischem Wege wurden die organischen Bestandteile des Bodens in eine leichte, mittlere und schwere Fraktion getrennt. Die Ergebnisse zeigen ein anderes Bild als die chemische Analyse. Mineralische Stickstoffdüngung und die kombinierte organische Düngung von Stroh, Rübenblatt und Zwischenfruchtgrünmasse führten im Vergleich zur ungedüngten Kontrolle zu signifikant höheren Gehalten der leichten Fraktion (LF). Stallmistdüngung beeinflusste demgegenüber die Gehalte der schweren Fraktion (SF) positiv. Stroh-, Rübenblatt- und Gründüngung erhöhten den Gehalt der schweren Fraktion nur bei gleichzeitiger mineralischer Stickstoffdüngung. Alleinige Mineralstickstoffdüngung veränderte die schwere Fraktion hingegen nicht. Mit den Fraktionen der partikulären organischen Substanz werden andere Bestandteile der organischen Bodensubstanz erfasst als bei der chemischen Humusanalyse. Somit können zusätzliche Informationen zur Beschaffenheit der organischen Bodensubstanz gewonnen werden.
Abstract
At the international long-term fertilization experiment (IOSDV [Internationaler organischer Stickstoff-Dauerdüngungs-Versuch]) located in Berlin-Dahlem investigations concerning the humus status were carried out. However, different results were obtained after size-density fractionation of the particular soil organic matter compared with the organic and hot water soluble carbon parameters. Treatments with mineral N-fertilization as well as mineral N-fertilization combined with organic fertilization of straw, sugar beet leaf and green manure (SRG [Stroh-, Rübenblatt- und Gründüngung]) had significantly higher contents of the light fraction (LF) than the corresponding controls. In contrast to this, no influence on the LF was observed in treatments with farmyard manure. The content of the heavy fraction (SF [schwere Fraktion]) was significantly increased in treatments with application of farmyard manure. The mentioned combined organic fertilization (SRG) raised the content of SF only if additional mineral N-fertilization was given. No significant increase of the SF could be achieved by mineral N-fertilization only. In conclusion, the fractionation of particular soil organic matter enables measuring different components from those derived by classical parameters. This offers further information regarding humus properties.
Notes
1Die höchsten Gehalte wurden in der Variante mit reiner Stallmistdüngung und der Variante mit kombinierter Mineral- und SRG-Düngung gemessen.
2Methode der chemischen Humusfraktionierung in Fulvo- und Huminsäuren sowie einen nicht extrahierbaren Rest.