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SIL Proceedings, 1922-2010
Internationale Vereinigung für Theoretische und Angewandte Limnologie: Verhandlungen
Volume 7, 1935 - Issue 1
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Vorträge

Pollenalytische Untersuchungen in den Balkangewässern

mit 8 Textabbildungen

Pages 142-153 | Published online: 01 Dec 2017
 

Zusammenfassung

1) Alle von den unteren und mittleren Regionen Jugoslaviens stammende postquartäre Pollendiagramme weisen darauf hin, daß in früherer Zeit die Wälder viel reicher als jetzt entwickelt waren.

2) Nach den bis jetzt bekannten Ergebnissen können wir im Postquartär des Balkans keine ausgeprägte xerotherme Periode feststellen, weil die ehemaligen Eichenmischwälder auf der Vlasina und des Katlanovo von nicht xerothermen Waldbäumen (Tanne, Buche, Birke) in bedeutenden Mengen begleitet waren (B.-Blanquet).

3) Seit der Bildung der organogenen Sedimente hat sich die Zusammensetzung der Wälder auf dem Balkan nicht nur im Nadelholzgürtel, sondern auch in der Buchen- und Eichenzone „bis heute qualitativ kaum verändert” (Stojanoff-Georgieff). Alles deutet nur auf „kleinere Schwankungen, Oszillationen” (Keller — Post) hin, weil das tiefe Klima und der Waldwechsel des Balkans wegen seiner südlichen geographischen Lage ausgeglichen war. Für die postquartäre Waldgeschichte des Balkans kann man die Braun-Blanquet'sche Meinung (B.-Blanquet) im allgemeinen anwenden, nach welcher „les variations dans la constitution des forêts après le retrait des grand glaciers quaternaires sont autant l' expression des conditions phytosociologiques, édaphiques et de migration, que d' oscillations climatiques”.

4) Von biotischen Faktoren spielt seit dem Anfange der historischen Zeit am Balkan der Mensch eine bedeutende aber negative Rolle. Er verändert die Wälder durch systematischen Koniferenschlag stark, er vernichtet überhaupt dieselben und verschiebt die Waldgrenzen, daß man versucht ist, solche Änderungen dieser letzten Zeit mit dem damaligen Klimawechsel in Verbindungen zu bringen. Tatsächlich genügt es jedoch in dieser Hinsicht festzustellen, daß nur die direkte und indirekte Tätigkeit des Menschen verantwortlich zu machen ist (Firbas 1928; Adamović).

5) Weil das Netz pollenanalytischer Untersuchungen in Jugoslavien noch unentwickelt ist, so steht uns erst eine beschränkte Anzahl von Ergebnissen zur Verfügung um eine Synchronisierung und Zergliederung der jugoslavischen postquartären Sedimenten machen zu können. In der Frage der jüngeren Geschichte der jugoslavischen Seen verdienen unsere noch sehr bescheidenen Ergebnisse trotzdem Beachtung.

Für die libenswürdigc Beihilfe bin ich den Herren Professor Dr. S. Stanković und Garteninspektor T. Soškazu größtem Dank verpflichtet.

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