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SIL Proceedings, 1922-2010
Internationale Vereinigung für Theoretische und Angewandte Limnologie: Verhandlungen
Volume 10, 1948 - Issue 1
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Original Articles

Biologie des filtres à sable submergé

Avec 2 figures dans le texte

Zur Biologie der Langsamsandfilter

Mit 2 Figuren im Text

Pages 515-518 | Published online: 01 Dec 2017
 

Zusammenfassung

1.

In ökologischer Hinsicht erscheint das Langsamsandfilter (Abb. 1) als ein etwas paradoxes Biotop. Durch die scheinbare Reglosigkeit seines Wasserspiegels und seiner begrenzten Fläche gehört es zu den stillen Wassern. Da es beständig und zwar in gleicher Richtung rinnt, ist es mit den fließenden Gewässern verwandt. Sein zur Säuberung notwendiges, periodisches Trockenlegen'endlich verleiht ihm den Anschein eines temporären Gewässers.

2.

Die vom Wasserlauf in das Filter eingeführte Lebensgemeinschaft verändert sich beim Festsetzen: auf eine Lebensgemeinschaft mit vorherrschenden Potamoplankton-Elementen folgt eine Lebensgemeinschaft mit betont litoralen und benthonischen Charakteren. Wenn man das bereits bevölkerte Filter mit filtriertem Wasser versorgt, ist das allmähliche Verschwinden jeglicher pelagischer Elemente zu verfolgen; wenn man gewöhnlich solche Organismen in der Schlammdecke (Abb. 2) antrifft, so kommt dies daher, daß der Wasserlauf stets neue Organismen zuführt. Nach jeder Säuberung, bei der jegliche Biozönose beseitigt wird, verhält sich das Filter als „place vide”. Die Neubevölkerung erfolgt bei neuem Zufluß nach „filtrage” (im Sinne von Cuénot) der Flora und Fauna, unter Ausscheiden der pelagischen Formen.

3.

Die Entwicklung der Biozönose hat noch die besondere Eigentümlichkeit, eine übermäßige Lebensfähigkeit herbeizuführen: bis zu 3000 Lebewesen pro Kubikmillimeter der Schlammdecke. Die sichtbare Begrenzung ist nur eine illusorische, die sich nur auf die Ausdehnung des Biotops bezieht. Der ständige Zufluß des Wassers sorgt einerseits für ausgiebige Mineralvorräte, eine Hauptbasis der Nahrungskette, andrerseits für den Abfluß der auflösbaren, toxischen Ausscheidungen. Somit ist keine Bevölkerungsbeschränkung festzustellen, die man in den gewöhnlichen begrenzten Lebensräumen antrifft.

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