Zusammenfassung
In obigen Ausführungen werden jene Faktoren, die auf die Geschlechtsbildung und -umwandlung bei den Fischen einen wesentlichen Einfluß auszuüben vermögen, behandelt. Zunächst sind es äußere Faktoren, und zwar trophische Einflüsse, die geschlechtsbestimmend bzw. geschlechtsumwandelnd wirken, indem Schonung der Nährstoffspeicher die Entwicklung in weiblicher Richtung fördert, Beschleunigung des Nährstoffabbaues hingegen Umwandlungen von der weiblichen in die männliche Richtung bedingt. In den Problemkreis der trophischen Faktoren fallen auch Temperatureinflüsse, indem, wie bei den Fröschen, Kälte und die damit verbundene Verzögerung in der Geschlechtsdifferenzierung indirekte Hodenentwicklung begünstigt, ja bereits differenzierte Ovarien zur Rück- und Umbildung in Hoden veranlassen kann. Zu den äußeren Faktoren gesellen sich innere. Es sind dies mit großer Wahrscheinlichkeit die beiden Formenelemente der Spermatozoen, weibchenbestimmende Samenfäden mit X-Chromosomen und männchenbestimmende mit Y-Chromosomen als geschlechtsbestimmende Vererbungsträger. Je nachdem die eine oder andere Form derselben das Ei befruchtet, weist das daraus entstehende Individuum die Tendenz auf, sich zum Weibchen oder Männchen zu entwickeln. Schließlich dürften hormonale Einflüsse an der Bildung bzw. Umbildung des Geschlechtes bei den Fischen nicht unbeteiligt sein.