Zusammenfassung
Wir haben darauf hingewiesen, daß fischtoxikologische Untersuchungen, die sowohl wissenschaftlich wie auch praktisch nützlich sein sollen, unbedingt die ökologischen Faktoren berücksichtigen müssen, welche den Fischbestand eines Gewässers bestimmen. Wir haben kurz umrissen, daß Giftkonzentration, Temperatur, Sauerstoff- und Kohlensäurespannung sowie der Mineralsalzgehalt des Wassers in erster Linie zu berücksichtigen sind. Da diese Faktoren sowohl einzeln wie auch in ihrem Zusammenwirken den Ausgang einer Fischvergiftung beeinflussen können, nehmen die notwendigen Untersuchungen einen sehr großen Umfang an. Wenn in üblicher Weise zunächst eine Variable nach der anderen in ihrer Einzelwirkung und sodann die Kombinationen der Variablen geprüft werden müßten, so würde unter Berücksichtigung der notwendigen Wiederholungen eine untragbar große Zahl von Einzelexperimenten benötigt. Mit Hilfe der sogenannten Faktorenversuche gelingt es aber, mit relativ kleinen Versuchsreihen, ohne Einbuße an Genauigkeit, bereits weitgehende Aufschlüsse über die Einzel- und Wechselwirkungen verschiedener Faktoren Aufschluß zu erhalten. An Hand eines Beispiels über den Einfluß von Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt auf die Giftigkeit von Cyanidlösungen für Elritzen wurde der hohe Wirkungsgrad eines Faktorenversuchs erläutert.