Zusammenfassung
1. | Es konnte nachgewiesen werden, daß die O2-Anreicherung sauerstoffarmer Wasserschichten bei Zirkulationsvorgängen nur zum kleineren Teil durch physikalische O2-Aufnahme aus der Luft erfolgt, hauptsächlich aber eine Assimilationsleistung des Phytoplanktons ist. | ||||
2. | Im Gegensatz zu anderen tropischen Gebieten gibt es in der Tiefe der großen mittelamerikanischen Seen eine echte Profundalfauna (Chironomiden und Tubificiden), die als Indikator zur Seetypenfrage herangezogen werden kann. | ||||
3. | Große und tiefe tropische Seen sind weder oligotroph noch eutroph, sondern „ditroph”, d. h., sie besitzen sowohl typisch oligotrophe als auch typisch eutrophe Merkmale. | ||||
4. | Ditrophie und ditropher Seetypus sind dynamische Begriffe, d. h., sie tragen der Variabilität der beeinflussenden Milieufaktoren voll Rechnung. | ||||
5. | Einer der wichtigsten örtlich und zeitlich wechselnden, das Regime aller tropischen Seen neben der Temperatur entscheidend beeinflussenden Umweltfaktoren sind die Niederschläge. Sie bestimmen vor allem die Trophielage des ditrophen Sees, d. h., ob seine unter Punkt 3 genannten Merkmale annähernd konstant sind oder in regelmäßigem Wechsel zwischen einer oligotrophen (ja ultraoligotrophen) und einer eutrophen (bis stark eutrophen) „Phase” hin- und herpendeln. | ||||
6. | Ausmaß und Zeitpunkt dieser Pendelausschläge hängen von den topographischen Besonderheiten des Sees und seiner Umgebung sowie dem örtlichen Klima ab. | ||||
7. | Aus klimatischen Gründen gibt es wahrscheinlich nur in den Tropen echt ditrophe Seen. |