Zusammenfassung
Die Quell- und Seenfauna des Hochschwarzwaldes weist neben typisch alpinen oder boreoalpinen Elementen progressive nördliche Gletscherrandarten auf. Diese Arten sind bei den Chironomiden zum Teil rheobiont, konnten jedoch offenbar — vielleicht durch das Verbreitungsvermögen der Imagines oder höherer Anpassungsfähigkeit der Larven und Puppen unter glazialen Temperaturbedingungen — die strömungsarmen Biotope des Eisrandes und des Zwischengebietes besser überwinden als die Vertreter anderer Tiergruppen, bei denen sich nur die nicht rheobionten nördlichen Gletscherrandarten nach Süden ausbreiten konnten. Die Bedeutung der Phaenologie als Kriterium für das reliktartige Vorkommen bestimmter Arten in den Grenzgebieten ihrer Verbreitung wird besprochen.