Zusammenfassung
Es wurden in den letzten Ausläufern der Nordostalpen im Gebiet Niederösterreichs 72 verschiedene Plecopterenarten festgestellt und gesammelt. Hierbei wurde auf die Unterschiede bei der Besiedlung in den geologisch verschiedenen Gebieten, Kalk und Flysch, besonders geachtet.
Die im Gebiet zahlreich durchgeführten Temperaturmessungen zeigten, daß die Besiedlung durch Plecopteren dann ansteigt, wenn die 15°-C-Grenze der Jahresdurchschnittstemperatur der in Frage kommenden Fließgewässer nicht oder nur unwesentlich überschritten wird.
Im Flysch tritt eine Verschiebung der Plecopterenbesiedlung dann ein, wenn die Wohngewasser jene Temperaturwerte annehmen, die für die entsprechende Art zusagend ist. Das Minimum für eine Plecopterenbesiedlung ist dann gegeben, wenn die jährlich erreichten Höchstwerte der in Frage kommenden Fließgewässer die 25°-C-Grenze durch längere Zeit im Jahr erreichen oder diese gar übersteigen.
Von den 31 Plecopterenarten, die im Flysch festgestellt wurden, sind nur 4 Arten auf diesen beschrankt. Im Kalk hingegen konnten 55 Plecopterenarten nachgewiesen werden mit einem Anteil von 15 Arten, die nur im Kalk vorkommen. Diese gehören vorwiegend der Unterordnung der Setipalpia an.
Die hier erwähnten kurzen Angaben über die Verteilung der festgestellten Plecopteren im Kalk- und Flyschgebiet der niederösterreichischen Alpen sind nur vorläufige Ergebnisse. Eine umfangreiche endgültige Bearbeitung des großen, zur Verfügung stehenden Materials ist bereits begonnen und soll in absehharer Zeit fertiggestellt werden.