Zusammenfassung
Die vergleichenden Untersuchungen von Sandstellen entlang des Ybbsflusses und an anderen verschiedenartigen österreichischen Fließgewässern haben ergeben, daß das Zustandekommen eines Psammon und dessen faunistische Zusammensetzung weder vom Mineralspektrum des Sandes noch vom Chemismus des freien Flußwassers abhängig ist. Ausschlaggebend ist allein die Kornzusammensetzung des Sandes und die dadurch bedingte Zirkulation des Porenwassers. Nur dann, wenn mindestens 50% der Körner die Größe von 500–250 μ haben, entsteht jene horizontale chemische Schichtung im Sand, die einer individuenreichen, aus Rotatorien, Oligochäten, Harpacticiden, Ciliaten und Turbellarien bestehenden Biozönose geeignete Lebensbedingungen bietet. Steigt der Feinsandanteil (kleiner als 250 μ) über 30%, so entstehen nahezu anaerobe Bedingungen, unter denen nur gewisse Nematoden, Tubificiden, Ciliaten und bdelloide Rotatorien zu leben vermögen.