Schlußfolgerungen
1. | Die Berechnung des Wasserhaushaltes muß auf der unabhängigen Beurteilung der einzelnen Elemente beruhen; in dieser Weise erhalten wir zugleich die Möglichkeit zur Feststellung der Genauigkeit der Berechnungen. | ||||
2. | Die bisherigen Berechnungsmethoden des Wasserhaushaltes der Seen gestatten uns nur eine Abschätzung des Wasserhaushaltes, geben jedoch keine befriedigenden Ergebnisse. | ||||
3. | Unter den hydrologischen Bedingungen Mitteleuropas, wo auf dem Flachlande die durdiflossenen Seen überwiegen, spielt die entscheidende Rolle im Wasserhaushalt der sogenannte horizontale Wasseraustausch (Zu- und Abfluß), der in manchen Fällen einen Wert von 98% der Bilanzsumme erreicht. Eine Ausnahme bilden hier die großen Seen, die in der Nähe der Wasserscheide liegen. Wir müssen daher mehr Aufmerksamkeit der hydrometrischen Kontrolle dieser beiden Elemente schenken. | ||||
4. | Der Anteil des vertikalen Austausches (Niederschlag und Verdunstung) beträgt einige bis einige zehn Prozent der Bilanzsumme, und nur in wenigen Seen (wenn ein deutlicher oberirdischer Zufluß fehlt) können beide Elemente eine wichtige Rolle spielen. An solchen Seen müssen pluviometrische und evaporometrische Messungen durchgeführt werden. | ||||
5. | Zur Zeit ist noch keine befriedigende Methode zur Berechnung der unterirdischen Seespeisung und Filtration ausgearbeitet worden, weshalb die Elemente durch indirekte Schätzung bestimmt werden — anhand der Wasserhaushaltsgleichung. Deswegen ist es nötig, Untersuchungen in dieser Richtung anzustreben, hauptsächlich im Falle der tief drainierten Rinnenseen, welche auf dem Flachlande Mitteleuropas vorkommen und bei welchen die unterirdische Speisung einige und mehr Prozent der Bilanzsumme beträgt. | ||||
6. | Zwecks besserer Erkennung der Gestaltung des Seewasserhaushaltes muß menen Seetypen anstreben. Es müssen daher Bemühungen gemacht werden, damit die ausgewählten Seen, an denen limnologiselle Untersuchungen durchgeführt werden, einem Beobachtungsnetz unterstellt werden. |