D. Zusammenfassung
Als Folge des hohen Nährstoffgehaltes des Oberflächenwassers nach der Frühjahrszirkulation entwickelten sich im Greifensee und Zürichsee bei intensiver Besonnung Mitte April 1968 massenhaft Flanktonalgen. Als Folge der Photosynthesetätigkeit wurde dem Wasser die freie Kohlensäure entzogen und Lauge freigesetzt. Die stark alkalische Reaktion (pH bis über 10) hinderte die Lebenstätigkeit der Algen nicht. Während die Fische im See in tiefere, nicht alkalische Wasserschichten fliehen konnten, war dies in der Glatt und im Schanzengraben nicht möglich, weshalb die biochemische Tätigkeit der Algen ein Fischsterben auslöste.
Als Abwehrmaßnahmen gegen derartige Fischsterben kommen in Frage:
— gründliche Drosselung der Phosphatzufuhr zum See und damit Verhinderung der Algen-Massenentwicklungen;
— Ableitung von soviel Tiefenwasser in den Seeabfluß, daß der pH-Wert im Abfluß stets unter pH 9,0 bleibt;
— der gleiche Effekt könnte durch Zugabe von Salzsäure erreicht werden, was aber betrieblich kostspielig wäre.