Zusammenfassung
Untersuchungen zur Verbreitung von Bythinella dunkeri compressa im Vogelsberg ergaben einen Verbreitungsschwerpunkt der Populationen in den Höhenlagen über 500 m, wobei der Laubwald die bei weitem überwiegende Anzahl der Funde aufwies. Demgegenüber treten Nachweise im Nadelwald sowie im offenen Gelände sehr stark zurück. Im Untersuchungsgebiet gilt die 500-m-Isohypse als isobiologische Linie für das Bythinella-Vorkommen. Für das Verbreitungsspektrum in der Rhön wurden ähnliche Bedingungen ermittelt. Funde im Übergangsgebiet dokumentieren die frühere Verbindung beider Vorkommen, die als ein einheitliches Bythinella-Areal verstanden werden.
Bei den Untersuchungen zur Ökologie ergaben sich aus dem Gewässercharakter und -chemismus keine Unterschiede, die das Auftreten oder Fehlen von Bythinella hätten erklären können. Dies stimmt mit den Ergebnissen von Girod & Pezzoli (1966) überein. Vom Gebiet her wurden die Erwartungen eines niedrig konzentrierten und bzgl. des Chemismus relativ konstanten Basaltwassers erfüllt. Die Temperaturmes-sungen ergaben Unterschiede zwischen besetzten und unbesetzten Quellen. In Verbindung mit der Florengeschichte des Vogelsberges, im Wechsel von Rodung und Aufforstung, muß die Jahrestemperaturamplitude des Wassers, unter besonderer Berücksichtigung der Extremwerte, für das heutige Verbreitungsbild verantwortlich gemacht werden.