Abstract
Die Entdeckung des Phosphors in der 2. Hälfte des 17. Jh. durch den Hamburger Alchemisten Henning Brand löste in der Folgezeit nach dem Bekanntwerden der z.T. ungewöhnlichen Eigenschaften des “Lichtträgers” eine Flut von Intrigen und Kabalen aus, an denen eine Reihe namhafter Gelehrter jener Zeit mehr oder minder aktiv beteiligt war. Nicht nur Johannes Kunckel, der auch heute noch häufig als einer der Entdecker des Phosphors genannt wird, sondern auch der kursächsische Arzt und Handelsrat Krafft sowie der Chemiker J. J. Becher, Initiator der Phlogiston-Theorie, und nicht zuletzt auch Gottfried Wilhelm Leibniz, damaliger Historiograph und Bibliothekar beim Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg, spielen in diesem Schauspiel eine Rolle, an dessen Ende schliesslich der wahre Entdecker des Phosphors, Brand, betrogen und enttäuscht zurückbleibt.