Minderung der stickstoffausscheidung beim schwein∗

Vortrag anläßlich des 103. VDLUFA‐Kongreß vom 16. bis 21.9.1991 in Ulm

Abstract

Aufgrund der geringen Effizienz der N‐Verwertung trägt die Tierhaltung innerhalb der landwirtschaftlichen Produktion besonders stark zur Stickstoff‐(N‐)belastung der Umwelt bei. Lösungsansätze hierzu liegen neben der Regelung der Düngung und der Viehbesatzstärke vor allem in einer Verbesserung der Effizienz der N‐Verwertung in der Tieremahrung.

Der Gülleanfall beim Schwein wird durch Nutzungsrichtung, Futtermenge, Leistungsniveau und N‐Aufnahme bestimmt. Mit steigender Leistung verbessert sich die Nährstoffverwertung, wodurch die Menge an Gülle und an Gülle‐N je Produktionseinheit zurückgehen. Die N‐Ausscheidung wird besonders stark durch die N‐Aufnahme beeinflußt, weshalb eine an den Bedarf der Tiere orientierte Versorgung für eine ökologische Schweinehaltung von größter Bedeutung ist. Über die Rationszusammensetzung, vor allem durch höhere Anteile an bakteriell fermentierbaren Substanzen kann der leichtlösliche Ham‐N im Verhältnis zum Kot‐N vermindert werden. Dies verbessert die ökologische Qualität der Gülle.

Für die Minderung der N‐Ausscheidung beim Schwein bestehen über die Fütterung zwei Möglichkeiten, nämlich eine exakte Anpassung der Proteinversorgung an den Bedarf und die Verbesserung der Aminosäurenrelation des Futters. Im ersten Fall kann die N‐Ausscheidung bei Mast‐ und Zuchtschweinen bis zu 12 % reduziert werden. Im zweiten Fall läßt sich durch Proteinabsenkung und Ergänzung des Futters mit reinen Aminosäuren die N‐Emission um 40 bis 50 % vermindern, praktisch erreichbar dürften jetzt bereits etwa 20 % sein.

Because of the low efficiency of N utilisation, animal husbandry is the main contributor of N pollution into environment within agricultural production systems. Possible solutions are to regulate the fertilizing and animal stocking rate per hectare as well as improving the efficiency of N utilisation in animal nutrition.

Production of pig manure is determined by the kind of animal production, feeding level, performance level and N intake. Increasing performance improves nutrient utilisation which in turn reduces the amount of manure and manure‐N per production unit. N intake especially influences N excretion. Therefore feeding in exact relation to the requirement is most important for an ecological pig husbandry. The proportion of the easily soluble urinary N to faecal N can be lowered by diet composition, mainly by higher amounts of bacterial fermentable substances. Thereby the ecological quality of manure is improved.

Lowering of excessive N excretion in pigs via feeding measures is possible in two ways, (1) by exact adaptation of the protein supply in agreement with the changing requirements and (2) by improving the dietary amino acid balance. In the first case N excretion in fattening pigs and sows can be reduced up to 12%. In the second case lowering dietary protein and supplementation with crystalline amino acids diminished N emission up to 40% to 50%, practically achievable are under present conditions about 20%.

Key words:

• Pig
• N‐excretion
• Protein supply
• Amino acids
• Bacterial fermentable substances

Notes

Vortrag anläßlich des 103. VDLUFA‐Kongreß vom 16. bis 21.9.1991 in Ulm