Glycerineinsatz in broilerrationen mit niedrigem rohproteingehalt¹⁾

Gefördert durch die H. Wilhelm Schaumann Stiftung

Zur Prüfung der Auswirkung eines Glycerineinsatzes in Rationen mit geringem Rohproteingehalt auf Leistungsparameter von Broilerküken erhielten 61 männliche Eintagsküken ad libitum 8 verschiedene Versuchsrationen. Die Rationen basierten auf Mais und Sojaextraktionsschrot und enthielten in einer 3faktoriellen Versuchsanordung 15 oder 18 % CP, waren ohne oder mit Zulage essentieller Aminosäuren bzw. ohne oder mit 10%igem Anteil von reinem Glycerin. Neben der Ermittlung der Lebendmassezunahme und des Futteraufwandes wurde eine N‐Bilanz vorgenommen, die Verwertung von ¹⁵N‐Methionin ermittelt sowie die Glycerinaufnahme und ‐ausscheidung bestimmt. Nach 24tägiger Versuchsfütterung wurde der Gehalt an Glycerin im Blutplasma, Leber und Brustmuskel analysiert.

Die Zunahmen und die N‐Bilanz waren aufgrund der geringen Rohproteinzufuhr für alle Gruppen sehr gering (BWG 1. bis 23. d: 8,6 bis 17 g/Tier.d; N‐Bilanz 19. ‐23. d: 0,4 bis 1,0 g N/Tierd). Die Zulage von essentiellen Aminosäuren wirkte sich unter den getesteten Einflußfaktoren am deutlichsten leistungssteigemd auf Zunahme, Futteraufwand und N‐Bilanz aus. Die Glycerinausscheidung über die Exkremente betrug bei allen Gruppen mit Glycerinzulage ca. 26 % der Glycerinaufnahme. Der Einsatz von Glycerin erhöhte zwar insbesondere zu Versuchsbeginn die Futteraufnahme, hatte aber keinen gesicherten Einfluß auf den Futteraufwand, die N‐Bilanz oder die Verwertung von ¹⁵N‐Methionin. Eine vermutete Einsparung glucoplastischer Aminosäuren durch die Zulage von Glycerin konnte daher nicht nachgewiesen werden.

Durch die Glycerinfütterung wurden die Gehaltswerte an Glycerin gegenüber dem Basiswert im Blutplasma im Mittel auf das 23fache (von 0,6 auf 13,6 umol/ml) und im Brustmuskel bis auf das Wache (von 0,4 auf 7,5 umol/g) erhöht. Diese Werte lagen jedoch noch unter dem Glyceringehalt in den Lebern von den Tieren, denen kein Glycerin gefüttert wurde (17,1 bis 19,9 umol/g). Durch 10 % Glycerin in der Ration kam es ebenfalls zu einer signifikanten Erhöhung des Glyceringehaltes in der Leber, im Mittel allerdings nur auf 128 % des Ausgangswertes.

Im Hinblick auf eine Verwertung des Glycerins als Nebenprodukt der Fettsäurenmethylesterherstellung kann somit festgestellt werden, daß eine Einbeziehung von 10 % reinen Glycerins in Broilerrationen im Austausch gegen Maisstärke sich nicht nachteilig auf die untersuchten Parameter auswirkte.

In connection with the utilization of glycerol, which could become available as a by‐product of the fuel production from rapeseed the influence of glycerol feeding with rations of low crude protein content was proved. 61 male day old broiler chickens received ad libitum 8 experimental rations based on maize and soybean meal. The experimental design included 3 factors: 15 or 18 % CP; supplementation of essential amino acids or not and a content of pure glycerol of 0 or 10 %. During the experimental feeding of 23 days body weight gain, feed convertion ratio, N‐balance and the intake and excretion of glycerol was obtained. At the end of the trial the utilization of ¹⁵N‐methionine and the glycerol content of blood plasma, liver and breast muscle was estimated.

Due to the low crude protein content of the rations the body weight gain and N‐balance was very low (BWG day 1 to 23: 8.6 to 17 g/animal.d; N‐balance day 19 to 23: 0.4 to 1.0 g N/animal.d). The supplementation of essential amino acids was the factor with the highest improving effect on the body weight gain, feed conversion ratio and N‐balance. Especially at the begin of the trial animals which received 10 % glycerol had have an increased feed intake. The excretion of the supplemented glycerol by excreta amounted to 26 % of the intake. However, the glycerol content of the rations did not effect body weight gain, feed conversion ratio, N‐balance or utilization of ¹⁵N‐methionine significantly. The assumption of a saving effect on glucoplastic amino acids due to glycerol feeding could not be manifested.

In the mean feeding of glycerol elevated the glycerol level in blood plasma in comparison to the basal level up to 23 times (from 0.6 to 13.6 μmol/ml) and in the breast muscle up to 19 times (from 0.4 to 7.5 μmol/g). Nevertheless, these values were lower than the basal level of glycerol in the liver (17.1 to 19.0 μmol/g), which was significantly increased by glycerol feeding to 128 %.

Regarding the utilization of glycerol as a by‐product of the production of renewable fuels it can be concluded that on the basis of the estimated parameters 10 % pure glycerol in broiler rations insteed of corn starch is without adverse effects.

Key words:

• Glycerol
• Broiler
• Feeding
• Performance
• Tissue contents

Notes

Gefördert durch die H. Wilhelm Schaumann Stiftung