Abstract
Der Knochenschall von kurzen Druckimpulsen (0,1 msec Dauer; 30 dB) hat einen psycho-akustisch nachweisbaren Zeitbedarf für die Uberwindung der Wegstrecke zwischen beiden Innenohren. Durch Messung der oberen zeitlichen Fusionsgrenze an Normalpersonen sowie am einohrig tauben Patienten konnte er mit mindestens 0,3 msec bestimmt werden. — Die “Late-ralisation” von Druckimpulsen befolgt nicht die Regeln des Weberschen Versuches bei Puls-Folgefrequenzen kleiner als 50/sec, sondern bewirkt stereophone Empfindungen in Abhangigkeit vom Ort des Knochenschallgebers, aber unabhängig von Schalleitungsstörungen oder Gehörgangsverschlu. — Die Ergebnisse werden mit Laufzeitdifferenzen zu beiden Innenohren interpretiert, die beim Knochenleitungshoren von Einschwin-gungsvorgängen (Transients) auftreten können.