Abstract
Der Eiweißstoffwechsel des Saccus endolymphaticus (S. e) wurde auto-radiographisch mit H3-Tyrosin untersucht. Es zeigt sich, daß in den Zel-len der Pars intermedia des S. e. der höchste Eiweißumsatz vorliegt, der zum Ductus endolymphaticus hin stark abfällt. Der Eiweißumsatz im subepithelialen Gewebe der Pars intermedia liegt gleichfalls recht hoch. Es werden verschiedene Strukturen im gleichen Autoradiogramm miteinan-der verglichen: die Eiwei βsyntheserate der Pars intermedia liegt höher als in der Stria vascularis und im Planum semilunatum und niedriger als in den Ganglienzellen des Ganglion spirale.
Die intrasacculären Zellen lassen sich nach der Größe ihres Eiweißum-satzes in funktionsfähige und regressiv veränderte Zellen unterteilen. Die ersteren bestehen aus Makro- und Mikrophagen (Histiocyten, Leukocy-ten), die letzteren aus abgestoßenen Saccusepithelien.
Außerdem findet sich in der Saccuslichtung kondensiertes Eiweiß, welches nach einstiindigem Versuchsintervall bereits eine Sclrwärzung er-kennen läßt. Dieser Befund spricht für eine betrachtliche Wanderungs-geschwindigkeit des Eiweißes, wenn es in der Cochlea sezerniert worden wäre. Anderfalls könnte es von einem saccusnahen Sekretionsort her-stammen.
Nach den Ergebnissen aus der Literatur und den hier vorgelegten autoradiographischen Befunden kann man im Saccus zwei, “phagocytierende” Systenie annehmen: 1. die intrasaccularen Zellen, die aus der Endolymphe grobere Partikel aufzunehmen vermogan, und 2. das Saccusepithe1 der Pars intermedia, das die Endolymphe oder wenigstens einen Teil derselben resorbiert.