Abstract
Durch eine entsprechende Entkalkung und spezielle histologische Darstellungsmethoden haben wir Einblick erhalten in den Aufbau der mensch-lichen Labyrinthkapsel. Die organische Matrix ent-halt ein dichtes Netz von Lacunen und Kanälchen mit Osteocyten in den verschiedensten Funktionssta-dien. Die Grundsubstanz besteht aus einem strahnen-artig verflochtenen Fasernetz und einer aus reichlich sauren MPS bestehenden Kittsubstanz. Der Stoff-wechsel besteht vorwiegend in einer Umlagerung der Mucopolysaccharide und in einer Änderung ihres Polymerisationsgrades. Umbau zeigt sich im Sinne intralacunärer Resorption und Apposition, morpho-logischer Umgestaltung und molekulare Umstellung der interglobulären Räume, sowie der Mantelbildung entlang von Gefäßen. Die Labyrinthkapsel ist unseren Untersuchungen nach eine sehr aktive Organstruktur bis ins hohe Alter. Sie erhält sich ihre foetalen Merkmale lange und unterliegt einem sehr langsamen Reifungsprozeß. Sie ist sicherlich kein überalteter Knochen oder ein toter Kalkfelsen.