Abstract
1. Ein Verschluß der Ohrtrompete bewirkt durch den sehr rasch einsetzenden Unterdruck in der Pauke nach wenigen Stunden eine erheblich vermehrte Passage von Extrazellularflüssigkeit durch das Schleim-hautepithel hindurch in das Lumen der Paukenhöhle. Nach 24 Stunden kommt es zur Ruptur der Interzellular-brücken und die Flüssigkeit des subepithelialen Raumes ergießt sich frei in die Pauke.
2. Bei anhaltendem Unterdruck in den Mittelohrräu-men beobachtet man eine zelluläre Umdifferenzierung der vormals flachen Epithelzellen zu hochprismatischen Epithelzellen mit neuartiger Funktion: Das einschichtig flache Epithel wird beinahe vollständig durch zylindrische kinozilientragende oder sekretorisch aktive Zellen ersetzt.
3. Frühzeitige Belüftung des “Hydrops ex vacuo” führt zu einem Sistieren der epithelialen Umwandlung, jedoch nicht zu einer Rückbildung auf den urspriinglichen epi-theJialen Zustand.
4. Untersuchungen an menschlichen Schleimhautpro-ben des Mittelohres zeigen, daß die Schleimhautverände-rungen bei seröser Otitis den gleichen Gesetzen unter-worfen sind, wie sie sich im Tierexperiment reproduzieren lassen.