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Organized New Atheism in Germany?

Pages 33-49 | Published online: 22 Dec 2016
 

Abstract

This article provides a comparison of the New Atheism with German organized Humanism in terms of agendas and strategies. It draws on British and American as well as German discourses on the New Atheism and fieldwork on the Giordano Bruno Foundation (Giordano Bruno Stiftung) and the German Humanist Association (Humanistischer Verband Deutschlands). With reference to Johannes Quack’s nonreligion approach, contextual differences are highlighted in order to explain heterogeneities between the New Atheism and organized Humanism in Germany. However, further differences between the two organizations show that context is not everything. The article concludes by raising the question of how these differences should be interpreted: in contrast to the widespread opinion that organized nonreligion is constituted of small competing splinter groups, it suggests that we may observe the development of an international or even transnational movement, which is heckling its religious opponents from different directions.

Acknowledgments

First of all, I would like to thank Stephan Tautz and Berna Zahirović for encouraging me to write this article. Furthermore, I owe a debt of gratitude to the anonymous reviewers of the Journal of Contemporary Religion for their helpful and constructive feedback on earlier drafts and to Christopher Cotter, Stefanie John, and Anna Schneegans for proof-reading.

Notes

1. Translated by the author from the German original: “Die organisierte Konfessionslosigkeit zieht es in den öffentlichen Raum. Zunächst konnte man noch den Eindruck gewinnen, beim ‘Neuen Atheismus’ handele sich um ein publizistisches Phänomen, angestossen durch seinen prominentesten Autor, den Evolutionsbiologen Richard Dawkins. […] Parallel zum publizistischen Erfolg etabliert sich indes seit etwa fünf Jahren vor allem in Deutschland ein organisierter Atheismus neuen Zuschnitts: Er besteht aus einem Geflecht voneinander abhängiger Organisationen und tritt mit dem Anspruch auf, mindestens 25 Millionen Deutsche zu vertreten.”

2. The documentary is available at https://www.youtube.com/watch?v=n7IHU28aR2E, accessed 27 July 2015.

3. See https://richarddawkins.net/, accessed 27 July 2015.

4. Translated by the author from the German original: “Die historische Aufklärung ist auf eine männlich orientierte, technokratische Vernunftvorstellung verengt worden […]. In großen Teilen der europäischen Aufklärung hat sich die Analyse der menschlichen Verhältnisse auf eine formelle Betrachtungsweise beschränkt, so dass beispielsweise lange Zeit übersehen werden konnte, wie […] die alten Formen der Unterwerfung von Menschen unter Menschen faktisch weitgehend durch neue Formen von Abhängigkeit und Ausbeutung ersetzt wurden.”

5. Translated by the author from the German original: “Also erstmal ist, glaube ich, der Punkt der, dass wir davon ausgehen, dass unsere Weltanschauung nicht dogmatisch ist. Es gibt zwar vielfältige Überzeugungen, in denen sich das konkretisiert, aber da wollen wir auch gar nicht letzte Entscheidungen treffen, da gibt es eben unterschiedliche Perspektiven, Überzeugungen. Und was uns zusammen hält, ist eigentlich viel eher der Gesichtspunkt, dass wir davon überzeugt sind, dass sich humanistische Haltungen, Positionen nicht einfach ausdenken lassen, sondern dass das Haltungen und Positionen der Lebenspraxis und ihrer gesellschaftlichen Praxis sind, die sich auch in der Praxis und in ihrer Lebenspraxis immer wieder überprüfen müssen.”

6. Translated by the author from the German original: “Selbstbestimmtheit in sozialer Verantwortung, nicht Selbstbestimmtheit an und für sich, sondern immer soziale Verantwortung, also in dieser Kombination. Und ich glaube, das ist wichtig, eben diese Solidarität, dieser Respekt vor den Menschen, egal, was er für eine Weltanschauung hat.”

7. See http://www.evokids.de/kongress.html, accessed 27 July 2015.

8. See http://www.buskampagne.de/, accessed 27 July 2015.

10. Translated by the author from the German original: “Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott. Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.”

12. Translated by the author from the German original “Das Grundproblem der Religionen ist, dass sie dazu neigen, irrtumsbehaftete menschliche Aussagen als ‘heilig’ und damit als ‘unantastbar’ auszuweisen, was in der Menschheitsgeschichte enormes Elend erzeugt hat. Auch heute noch stellt die[s…] eine massive Bedrohung für das friedliche Zusammenleben der Menschen dar. Solange diese Gefahr nicht gebannt ist, zählt Religionskritik zu den unaufkündbaren Aufgaben der Aufklärung.”

13. Translated by the author from the German original: “Wir wissen ja, dass mit evolutionärem Denken auch wirklich inhumane, totalitäre Systeme unterstützt werden sollten […]. Und mit dem Humanismus, das konnte auch als Unterdrückung dienen. Also es gibt da mehrere Bücher über den Humanismus als bürgerliche Unterdrückungsideologie. Deswegen braucht man eben beide Ansätze, den wissenschaftlich-rational-empirischen, und eben diesen zum Teil auch utopischen, und es gibt eine Schnittmenge zwischen beiden. Und das ist das, was wir meinen. Wir meinen nicht inhumanes evolutionäres Denken, und wir meinen nicht antirevolutionäres humanistisches Denken.”

14. Translated by the author from the German original: “Es macht keinen Sinn, finde ich, sich über Gott und die Welt zu unterhalten, weil, da sind wir uns einig. Die einen glauben an Gott und die anderen eben nicht. Wenn jemand sagt: es gibt Gott. Ja, sag ich: dann sag doch, es gibt Gott. Ist doch schön, ne? Und lass mich doch in Ruhe, so, ne? Und ich lass die in Ruhe und die lassen mich in Ruhe. Das, finde ich, muss man aushalten können.”

16. Translated by the author from the German original: “Konservativen Kräften im Land dient der Neue Atheismus als Exempel, dem erwachenden Selbstbewusstsein religionsloser Menschen mit einer Kampagne zu begegnen. Gezielt wird auf radikale Religionskritiker, getroffen werden Konfessionsfreie allgemein, besonders dort, wo sie ihre Interessen anmelden (Jugendweihe, Religionsunterricht, Sterbehilfe usw.).”

17. Translated by the author from the German original: “Wir können es uns nicht mehr leisten, mit der weltanschaulichen Mentalität von Fünfjährigen die Geschicke der Welt zu lenken. Wer ein Atom spalten kann und über Satelliten kommuniziert, muss dafür auch die nötige intellektuelle und emotionale Reife besitzen. Diese zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass man in der Lage ist, falsche Ideen sterben zu lassen, bevor Menschen für falsche Ideen sterben müssen.”

18. Translated by the author from the German original: “Diejenigen, die keinen Zugang zu Wissenschaft, Philosophie und Kunst hatten, müssen endlich einen solchen Zugang erhalten. Deshalb zählt die Verbesserung des Bildungswesens zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart. Hierbei muss vor allem beachtet werden, dass die rationale Aufklärung über Wesen, Wirkungsweise, Geschichte und gesellschaftliche Funktion der Religion im Allgemeinen bzw. der einzelnen Religionen im Speziellen nicht länger verdrängt wird, sondern den ihr gebührenden Stellenwert im Bildungssystem erhält.”

19. See http://www.darwin-jahr.de/, accessed 27 July 2015.

20. See http://www.greatapeproject.de/, accessed 27 July 2015.

22. Translated by the author from the German original: “Das ist ja eine strategische Frage […] Also da bekämpfen wir den HVD überhaupt nicht. [Nehmen wir als Beispiel] den Lebenskundeunterricht, ja? Wir sind der Meinung, dass es einen für alle verbindlichen Ethik-, religionskundlichen Unterricht oder so was geben sollte. Aber so lange das nicht da ist, finde ich das nicht nur legitim, sondern strategisch sehr klug, einen anderen, einen konfessionellen [Unterricht], also in Anführungszeichen […], anzubieten. Und das unterstützen wir auch, und die können auch gerne unser Material verwenden.”

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