Abstract
In the middle of the last decade, new guidelines for spatial planning policy were adopted in Germany. There was quite a lot of criticism at the time, saying that this constituted a realignment of German spatial planning, with the focus being shifted more towards growth and the metropolitan regions. This contribution shows that, despite the major importance attached to metropolitan regions as “growth motors” in the guidelines, the structurally weak peripheral regions also play an important role in certain places.
One problem with the guidelines is, however, the fact that not all German metropolitan regions are growth motors, but have major structural problems instead. Moreover, nothing is said about increasing socio-spatial segregation, even in dynamic and successful metropolitan regions.
English Title: Discourse on Spatial Planning Policy in Metropolitan Regions – the Construction of (New) Peripheries?
Notes
Der Begriff «Paradigmenwechsel» wird hier ausschliesslich im Sinne eines Zitates aus besonders relevanten Texten des dargestellten Diskurses (vgl. z. B. Aring, Sinz Citation2006b) benutzt. Den Merkmalen, wie sie etwa in der Geschichte der Naturwissenschaften im Anschluss an Kuhn (Citation2001) gebräuchlich sind, genügt er nicht. Zu Recht ist hier zu fragen, ob das Verständnis von «Wissenschaftlicher Revolution» auf die Sozialwissenschaften anzuwenden ist. Für die Planungspolitik gilt es in diesem strengen Sinne ganz sicher nicht. Hier wird eher von sich überlagernden «Schichten» unterschiedlicher Planungsorientierungen (vgl. z. B. Selle Citation1994) gesprochen, da hier etwa im fortbestehenden Planungsrecht die Leitbilder und Ideologien früherer Zeiten auch noch Ausdruck finden.
So hat schon der Raumordnungsbericht 2000 zu Recht festgestellt: «Den ländlichen Raum gibt es nicht!».
Eng mit dem hier dargestellten raumordnungspolitischen Diskurs verknüpft ist die Auseinandersetzung über Bedeutungswandel und Reformulierung des zentralen Postulats gleichwertiger Lebensverhältnisse in der deutschen Raumordnung. Die mit dieser räumlichen Dimension des Sozialstaatsprinzips verknüpfte Debatte kann hier aus Platzgründen nicht näher dargestellt werden: vgl. z. B. statt vieler ARL (Citation2006), Beirat für Raumordnung (Citation2005; 2007), Danielzyk (Citation2009).
Kritisch könnte man darüber hinaus noch anfügen, dass der Text zum zweiten Leitbild und die formulierten Handlungsansätze nicht konsequent genug eine zeitgemässe Reformulierung raumordnerischer Leitvorstellungen und Handlungsformen vornehmen, sondern durch viele Formulierungen zumindest Assoziationen an traditionelle Ansätze wecken. Das dürfte aber dem unvermeidlichen Zwang zum Konsens bei der Erarbeitung der Leitbilder geschuldet sein.
Dazu gehören etwa das westliche Niedersachsen (insbesondere das Emsland), die Region Bodensee-Oberschwaben, der Raum um Cham etc.
Inwieweit dieses Konzept der grossräumigen Verantwortungsgemeinschaft beziehungsweise überregionalen Partnerschaften auch materiell vorzeigbare Erfolge zeigt, ist hier nicht Thema und kann nur im Einzelfall entschieden werden.