Abstract
Border regions have to overcome substantial locational disadvantages in order to have a stake in the competition of regions and to achieve an ordered economically and socially stable and future-oriented development in terms of spatial planning. A peripheral location often brings barriers and potential risks for further development in border regions. However, it may also provide opportunities – based on the clever and comprehensive utilisation of all endogenous potentials. The region Bodensee-Oberschwaben, as part of the tri-national Bodensee region D-A-CH (Germany-Austria-Switzerland) is on its way to successfully dealing with impediments resulting from its location at the border: dividing elements such as the large Lake of Constance, the Alps and the relatively long distances to the administrative centers in Stuttgart and Berlin, are overcome in the sense of a de-peripheralization. In conjunction with other regions of a similar structure and with corresponding directions of development, the region is positioning itself in a “Network of European Spaces”, which works in addition to metropolitan Region-approaches. This paper analyzes and describes why and how regions succeed in stepping out of their peripheral location.
English Title: Peripheries Don't Have to Remain Peripheries. De-peripheralization in the Bodensee-Oberschwaben Region
Notes
Korrekterweise ist seit wenigen Jahren – mit dem Beitritt des Fürstentum Liechtensteins in die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) – von vier Staaten zu sprechen. In Anbetracht der geringen Einwohnerzahl des Fürstentums von deutlich unter 50 000 und wegen der vergleichsweise weit entfernten Lage zum Bodensee im Alpenrheintal wird im Volksmund weiterhin der eingebürgerte Begriff «Dreiländerregion Bodensee» verwendet. Entsprechend wird auch in diesem Beitrag von der «trinationalen Bodenseeregion» gesprochen.
Für die Bodenseeregion wird gerne das geflügelte Wort «Club der Peripheren» verwendet (Köhler Citation2006: 14).
So ist im IBK-Leitbild unter den «Übergeordneten Zielsetzungen» seit 2008 neu formuliert: «Die IBK unterstützt die Positionierung der Bodenseeregion als grenzüberschreitend vernetzte Region. Ziel ist es, international als dynamischer Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität, Freizeitattraktivität, Wettbewerbsfähigkeit und bedeutendem Wachstumspotenzial wahrgenommen zu werden» (IBK Citation2008: 4).
Ein bis heute lesenswerter Beitrag zu regionalen Disparitäten im Wandel raumbezogener Planung und Politik stammt von Stiens (Citation1997), zumal er in vielen Aspekten die künftige Raumentwicklungspolitik des Jahres 2000 und danach vorausgezeichnet hat.
Eine prägnante und lesenswerte Übersicht zur Überarbeitung der Leitbilder des Bundes und den damit verbundenen raumordnungspolitischen Diskussion liefern Aring und Sinz (Citation2006).
Eine ähnliche Diskussion zur Frage eines Abbaus von Schwächen und/oder eines Förderns von Stärken fand auch bei der Erarbeitung des Entwurfs zum «Raumkonzept Schweiz» (siehe ARE Citation2011) statt. Auch hier wurde die Frage aufgeworfen, ob nur Metropolregionen Wachstumsmotoren seien beziehungsweise sein sollten oder ob es auch wachstumsorientierte ländliche Regionen gebe respektive ob es gelingen würde, solche zu entwickeln.
Siehe hierzu insbesondere die theoretischen wie auch mit Fallbeispielen illustrierten Ausführungen in Scherer (Citation2006), Kühn (Citation2008) oder Wiechmann (Citation2008). Scherer wie auch Wiechmann analysieren im Übrigen unter mehreren Fallbeispielen auch Regionalplanung, Regionalmanagement und Regionale-Governance-Systeme in der Region Bodensee-Oberschwaben beziehungsweise in Teilräumen derselben.
Eine detaillierte Situationsanalyse grenzübergreifender Regionalentwicklung sowie eine Bestandsanalyse zur Aufnahme der grenzüberschreitenden Verflechtungsräume in die Raumordnungspolitik des Bundes und zur hierzu zwischenzeitlich – von 2006 bis 2010 – erfolgten nochmaligen Weiterentwicklung der Leitbilder des Bundes für die Raumentwicklung in Deutschland findet sich in Hartz, Damm und Köhler (Citation2010).