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Der «Strategic Choice Approach»: ein in Deutschland unterschätzter Methodenbaukasten für die Raumplanung

&
Pages 94-108 | Published online: 26 Jun 2017
 

Abstract

Taking into consideration the theory that the “Communicative Turn” in spatial planning is also visible in the planning methods used, this article discusses the Strategic Choice Approach (SCA) as a complex toolbox of planning methods, which has yet to gain significant currency in Germany. Following a short introduction to the central elements of the SCA, the international resonance of this approach in terms of planning theory and planning practice over the years is presented. Based on the material of quasi-experimental applications of the SCA in teaching modules, the approach is then compared with other planning methods as regards the significance of its rational, communicative and creative dimensions, and problems in its application are analyzed. The article closes with an outlook on increased and intensified potential uses of the SCA.

English title: The Strategic Choice Approach: An Underrated Set of Methods for Spatial Planning in Germany

Notes

1 Beispielsweise gewannen qualitative Szenariotechniken gegenüber quantitativen Prognosen an Bedeutung. Innerhalb einzelner Methoden gab es Entwicklungen: So unterscheidet sich die Ende der 1970er Jahre in der Landschaftsplanung entwickelte Nutzwertanalyse der Zweiten Generation von ihrem Vorläufer aus der Systemtechnik, d. h. der Nutzwertanalyse der Ersten Generation, vor allem durch einen Rückgang vom kardinalen auf das ordinale Messniveau und durch die kleinteiligere Abfolge von Bewertungsschritten.

2 Eine ausführliche Beschreibung der Entwicklung des institutionellen Hintergrundes des SCA seit den 1950er Jahren lieferte Burns (Citation2004).

3 In der erweiterten Variante kommen noch ein Scanningund ein Doing-Mode hinzu.

4 Diese Quasi-Experimente sind Teil des von der DFG geförderten Forschungsprojekts «Planungs-methoden als kollektive Handlungsressorce im Communicative Turn». Laufzeit 2013–2016 AZ: DI 1641/5-1. Bearbeiterin: Sarah Schreiber, MSc Raumplanung. Damit wird an in Deutschland kaum verfolgte quasi-experimentelle Forschungsansätze in der Raumplanung angeknüpft (vgl. insbesondere Hemberger Citation2014).

5 Darüber hinaus liegen noch andere Intelligenzkonzepte vor, die insofern wesentlich elaborierter sind als das von Sternberg (2012), da bei ihnen eine differenziertere Palette von Intelligenzaspekten (z. B. Sprachverständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit, logisches Denken, intellektuelle Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration, technisches Verständnis) operationalisiert wird (zum Überblick vgl. Kubinger Citation2011; Süss, Beauducel Citation2011). Diese weitere Differenzierung in den Intelligenzkonzepten erfolgt aber im Hinblick auf die Vergleichbarkeit.

6 Fragen: «Beim Einsatz zur Lösung der Aufgabe:

… wurde analytisch vorgegangen; hat eine lebhafte Gruppenarbeit stattgefunden; war Ideenreichtum erforderlich; musste ich die Meinung anderer erfragen; war logisches Denken notwendig; wurden ungewöhnliche Lösungen entwickelt; wurden Informationen ausgetauscht; wurden zu Beginn einzelne Teilschritte festgelegt, die zur Bearbeitung notwendig waren; war Phantasie gefragt; mussten sich alle Mitglieder der Gruppe beteiligen; musste die Gruppe einen Kompromiss finden; konnte ich meinen Gedanken ungefiltert freien Lauf lassen; musste strukturiert vorgegangen werden; war mathe-matisches Verständnis gefragt; mussten neuartige Ansätze entwickelt werden; wurde zunächst ein Problem definiert; musste in der Gruppe diskutiert werden; war es möglich schöpferisch zu sein; musste ich meine Meinung einbringen; wurden alternative Lösungen verglichen; waren originelle Ideen zugelassen; war eine Visualisierung hilfreich; mussten die Gruppenmitglieder Argumente austauschen; war ein stringentes Vorgehen notwendig; mussten Prioritäten gesetzt werden; war Einfallsreichtum gefragt; war die Zusammenarbeit in der Gruppe notwendig; musste zwischen Alternativen ausgewählt werden; mussten Absprachen unter den Gruppenmitgliedern getroffen werden; wurden neue Ideen produziert».

7 Zu berücksichtigen ist dabei, dass das Hintergrundwissen der Befragten zu den anderen Methoden deutlich fundierter war als zum SCA. Die Befragung stellte hier den Abschluss ganzsemestriger Methodenmodule in der BSc-Ausbildung und teilstandardisierter Aufgabenstellungen dar. Auch das Setting der Anwendungen variierte etwas. Dennoch gibt der Vergleich der Methoden erste Anhaltspunkte im Hinblick auf die rationale, kommunikative und kreative Dimensionen der Methode.

8 Diese ersten Befunde werden durch weitere Anwendungsversuche des SCA im Rahmen des DFG-Projekts DI 1641/5-1 differenziert: Dabei werden unterschiedliche Settings und unterschiedliche Vorkompetenzen der Teilnehmer als Kontextvariablen variiert.

Additional information

Notes on contributors

Christian Diller

Prof. Dr. Ing. Christian Diller ist seit 2007 Professor für Raumplanung und Stadtgeographie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Forschungsschwerpunkte: Planungsmethoden, Planungstheorie, Regional Governance,Regionalplanung und Evaluations-forschung.

Sarah Oberding

Sarah Oberding, M. Sc. Raumplanung, is Sachbear beiterin Bildungsmonitoring im Rahmen des BMBF-Programms «Bildung integriert» beim Lahn-Dill-Kreis in Wetzlar. Von 2013 bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Raumplanung und Stadtgeographie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Forschungsschwerpunkte: Planungsmethoden und Planungstheorie.

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